Vor Jahren habe ich mir ein Yarn Kit für den „Spicier Life CAL“ von Cherryheart Sandra Paul gekauft. Ich mochte die Farben einfach so gerne, mußte aber leider feststellen, daß die Decke nichts für mich ist, weil sie an den Rändern einfach total krumm wird durch den Mustermix (ja, ich hasse sowas und kann damit absolut nicht leben, auch wenn die Decke ansich mir immer noch super gefällt). Seitdem habe ich die Wolle hier herumliegen und überlege, was ich damit machen könnte. Irgendwie hat mir aber keins der Pattern, die ich ausprobiert habe, gefallen.
Letztens habe ich mal wieder in meinen Häkelbüchern geblättert und bin bei „200 Crochet Blocks“ von Jan Easton gelandet. Eigentlich ging es um Inspiration für ein ganz anderes Projekt, aber dann machte es „klick“ und jetzt gibt es halt Häkel-Schoki. Normalerweise mag ich ja lieber JAYG-Squares, aber in diesem Fall mache ich mal eine Ausnahme und häkle dunkle Schoki, bis die dunkelbraune Wolle alle ist. Und wenn dann noch bunte übrig ist, häkle ich einfach mit einer anderen Gitterfarbe weiter. Bin ja mal gespannt, ob ich diese ganze Wolle endlich mal wegbekomme…
Als ich den Stoff auspackte, wußte ich sofort, den möchte ich einfach täglich in der Hand haben und anschauen können. Die Kätzchen sind einfach zu süß und machen gute Laune. Allerdings habe ich nur wenige Dinge wirklich (mehrmals) täglich in der Hand – eigentlich nur mein Handy, das Bullet Journal und meinen Geldbeutel. Mein Geldbeutel war schon reichlich abgenutzt, der Schieber vom Reißverschluß abgebrochen, und überhaupt würde zahlen doch viel mehr Spaß machen mit Kätzchen dabei. Und so fiel die Wahl schnell und tatsächlich alternativlos auf die Geldbörse „Little Ruby“ von Hansedelli.
Ich mach’s kurz – es hat laaaaaange gedauert. Die lütte Ruby besteht aus SEHR vielen Einzelteilen, die alle erstmal ausgeschnitten werden wollten, und die meisten davon werden dann auch noch mit Vlies bestückt, zwecks Anti-Labber. Ich habe mir wirklich dringend einen zweiten Tisch als Ablage gewünscht, um die Einzelteile besser ordnen zu können. Wenn ihr sie auch mal nähen wollt, plant also auf jeden Fall Zeit und Platz ein. Das Ebook ist aber wirklich sehr ausführlich und mit vielen Fotos bestückt, sodaß das eigentliche Nähen dann richtig Spaß gemacht hat.
Meine Lütte von vorne – außen habe ich die Kätzchen mit einem Stück von einer alten Jeans verpaart, für bessere Haltbarkeit. Zwar wird der Stoff noch mit Decovil verstärkt, aber Jeans haben halt einfach was robustes. Statt Druckknopf habe ich mich für ein Steckschloß entschieden, das ist mal was anderes und paßt einfach besser zu mir.
Hinten ist sie dann asymetrisch. Auch mal was anderes.
Erst hatte ich überlegt, ob es mit Kätzchen auf der Innenseite vielleicht zu unruhig wirkt und ich doch lieber einen einfarbigen Stoff nehmen sollte. Aber ganz ehrlich: nöö. Es ist viel schöner, wenn die Meow Bande mich beim Öffnen auch gleich von innen her angrinst. Die Stoffe innen sind alles Patchworkstoffe, Reste von anderen Projekten. Denn auch wenn die Ruby aus sehr vielen Teilen besteht, sind die meisten Teile doch so klein, daß man gut noch Reste verwerten kann.
Platz ist reichlich vorhanden innen drin, ich habe jedenfalls alles untergebracht. Das einzige, was mir nicht so wirklich gefällt, ist, daß in die mittig abgesteppten Kartenfächer die Karten nur hochkannt eingesteckt werden können. Wahrscheinlich hätte ich die große Schwester nähen müssen, um die Karten auch waagerecht einstecken zu können, aber ich wollte nicht so eine sehr breite Geldbörse, also muß ich mit diesem „Manko“ eben leben. Und natürlich könnte ich auch einfach ein paar Karten, die ich eigentlich sowieso nie benutze, aussortieren und somit mehr Platz schaffen. Aber egal – rausfallen kann nix, und so habe ich doch wenigstens meine Büchereikarten immer direkt vor Augen.
Das Reißverschlußfach ist ausreichend groß für Münzen, und im großen Fach davor ist noch Platz für größere Karten oder auch Kassenzettel.
Wie ich sie auch drehe und wende, ich mag meine lütte Ruby und bin durchaus zufrieden mit dem Ergebnis. Im Alltagseinsatz hat sie sich auch schon bewährt. Und ihre eigentliche Mission, nämlich mich jedes mal zum Lächeln zu bringen, wenn ich sie in die Hand nehme, erfüllt sie mit Bravour. Und mit Meow Power. ♥
Liebe Annette, vielen Dank, daß ich auch bei der zweiten Runde dabei sein durfte. Dank dir und deiner Stoffauswahl habe ich jetzt ein neues Lieblingsstückchen. ♥
Das erste Kleid in 2024 ist eine Milly (Ebook von Fadenkäfer). Sie hat mich ein klein bißchen Nerven gekostet, aber ich mag sie trotzdem. Der Stoff ist ein bi-elastischer Viskose-Jersey, schön leicht und fließend, einfach perfekt für ein Frühlingskleid, und leider weiß ich nicht mehr, woher ich ihn habe, denn so einen hätte ich gerne noch öfter. Er hat sich schön vernähen lassen, obwohl er so elastisch und etwas rutschig ist.
Einen so rutschigen Stoff, der sich zwar schön bügeln lässt, aber im Saum nicht freiwillig umgeklappt bleibt, trickse ich gerne mit einem Wellensaum aus. Da der Rock etwas weiter ist und der Stoff schön schwingt, gibt der Saum nochmal so einen extra Kick dazu. Er ist ein bißchen zippelig geworden, aber das fällt gar nicht weiter auf.
Die kurzen Ärmel haben einen ganz normalen umgeklappten Saum bekommen. Nerven hat mich vor allem der Ausschnitt gekostet. Die Milly kommt mit Tunnelzug und Kordel, was ich für diesen Stoff als nicht passend fand, oder mit Bündchen. Ich wollte aber gerne das Bündchen aus dem selben Stoff haben. Das erste hatte ich zu kurz zugeschnitten und mußte trennen. Das zweite hat in der Länge gepaßt, ist mir aber beim Annähen weggerutscht. Beim Trennen habe ich dann versehentlich in den Stoff geschnitten, genau neben der Nahtzugabe. Nach gründlichem Grübeln habe ich schließlich einfach die Nahtzugabe um einen Zentimeter nach außen verschoben, das Bündchen schön langsam und vorsichtig angenäht und die Nahtzugabe am Ende entsprechend zurückgeschnitten. Der Ausschnitt ist deshalb ein klein bißchen größer als geplant, aber für ein luftiges Sommerkleid immer noch okay.
Genäht habe ich Größe 46, in diesem Stoff hätte vielleicht auch eine 44 gepaßt, aber ich wollte es nicht so sehr eng anliegend. Der Stoff trägt sich sehr schön und fällt einfach klasse. Der Schnitt ist gut durchdacht und schnell nachzunähen, und auch hier habe ich keine Änderungen vornehmen müssen, er hat auf den ersten Versuch gepaßt.
Die zweite Amelie (Ebook von Fadenkäfer) ist 2023 aus einem Baumwolljersey von Tedox entstanden, wieder mit langen Ärmeln und wieder ohne Anpassungen. Ich brauchte schnell ein neues Kleid und wußte, dieser Schnitt passt sofort.
Dieser Stoff ist ein bißchen fester als der blaue, aus dem ich die erste Amelie genäht hatte, aber er fällt trotzdem sehr schön und trägt sich sehr angenehm. Kurz vor dem Nähen hatte ich meine Overlock bekommen und habe die Nähte alle schön versäubern können, was mir einfach gut gefällt.
Das soll jetzt aber erstmal die letzte Amelie gewesen sein, ich habe noch so viele andere schöne Schnitte, die ich unbedingt ausprobieren möchte. Ich bin aber nach wie vor begeistert von dem Schnitt und der Passform.
Endlich ist es soweit und ich darf euch zeigen, was ich aus dem KUSV-Stoff genäht habe. Nochmal zur Erinnerung: die Aktion hat Annette (Augensterns Welt) gestartet. Sie hat den Stoff („Beware of the Bugs“ von Farbenmix) geschickt, und ich habe dann das hier damit angestellt:
Einmal ein Leseknochen nach dem Schnittmuster „Lesekissen Shuja„. Der Stoff hat nur für eine Seite gereicht, aber man hat ja Vorräte …
Kombiniert habe ich mit diesem Stück Bettwäschestoff aus der Wegwerftüte (es gibt Tüten mit Stoffresten zu kaufen, die eigentlich als Putzlappen für den gewerblichen Bereich gedacht sind, die Qualität der Stoffe schwankt natürlich, aber in der Regel sind es Baumwoll- oder Flanellreste, häufig von Bettwäsche oder auch Handtüchern), ich finde, er paßt gut dazu, bringt etwas Ruhe für’s Auge und auch was Frisches rein.
Die dritte Seite ist kräftig, leuchtend, schreiend, einfach großartig pink mit einem angenehm kleinen Muster. Ein Baumwollprint von Tedox.
Der ganze Knochen ist wirklich simpel zu nähen, das komplizierteste ist wie immer, die Wendeöffnung mit Maschenstich zu schließen, denn den kann ich immer noch nicht so wirklich gut. Ich habe den Knochen nicht so ganz fest gestopft, er hätte wahrscheinlich noch mehr Füllwatte vertragen, aber ich mag es lieber soft, nicht so hart. Zum Drauflegen werde ich ihn eh seltener benutzen, da bin ich mehr der Kissentyp, eher knuddel ich ihn zwischen Buch und Arm, wenn ich auf der Seite liege, und dazu hat er genau die richtige Festigkeit.
Nun war natürlich der Stoff noch nicht aufgebraucht, und deshalb habe ich noch eine zweite Idee verwirklicht:
Vögel ♥ Meine Lieblingsvögel ♥ total pflegeleicht und anspruchslos ♥ das Schnittmuster für die Early Birds habe ich schon vor Jahren bei der Dramaqueen entdeckt und mir vorgenommen, die muß ich unbedingt nähen. Und dann bin ich nie dazu gekommen. Bis jetzt. Zwei gelbbäuchige Zimmeradler und ein blaubäuchiger Zieradler sind entstanden, auch hier wieder mit Kombistoffen – einmal der gelbe, den ich auch im Leseknochen verwendet habe, und einmal ein sehr schöner Patchworkstoff mit Herzchen, den ich irgendwann vor Jahren mal geschenkt bekommen habe.
Ich habe am Rücken Schlaufen aus Transparenzgarn angenäht, damit ich die kleinen Kerlchen unsichtbar aufhängen kann. Zwei baumeln jetzt neben den Blumenampeln und einer hängt an der Lampe und kreiselt gelegentlich im Luftzug vor sich hin. Die drei sind erst der Anfang, ich werde sicher noch mehr davon nähen, aber ich brauche erst wieder Füllwatte, denn es geht doch erstaunlich viel rein in die kleinen Vögelbäuche. Die drei waren wirklich Neuland für mich, denn eigentlich bin ich nicht so der „Deko-Näh-Typ“, ich nähe doch eher was zum Anziehen oder zum Gebrauchen wie Taschen. Ich bin aber wirklich froh, daß ich die drei genäht habe, denn ich freue mich einfach jeden Morgen beim Aufwachen, wenn ich meine Vögel ♥ sehe.
Jetzt ist tatsächlich noch ein kleines Stück Stoff übrig, und dafür habe ich auch schon eine Idee, die sich aber zeitlich nicht mehr umsetzen ließ. Ich habe einen ganzen Schwung alte Jeans, aus denen ich mir eine Tasche nähen will, und zwar eine aus Charming Circles – Patches (hier mal eine ganze Seite mit solchen Patches und Quilts via Pinterest). In einen oder sogar zwei der Patches soll dann der Käferchenstoff als Mitte rein. Allerdings muß ich dazu zunächst mal die ganzen Kreise schneiden und aneinandernähen, bevor ich dann die bunten Mittenstoffe einnähen kann. Das hätte für diese Aktion zu lange gedauert. Die Tasche reiche ich dann einfach nach, wenn sie fertig ist.
Liebe Annette, vielen Dank, daß ich bei dieser tollen Aktion dabei sein durfte. Jetzt verlinke ich mal zu Augensterns Welt und schaue mir dann an, was die anderen aus ihren Stoffen gezaubert haben.
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